Wie schon Schriftsteller Hermann Hesse schrieb: «Der Tod gehört zum Leben wie die Nacht zum Tag». Gemäss einer Umfrage des Bundes möchten die meisten Menschen zu Hause sterben. Aber was bedeutet das für die Angehörigen? Steffen Eychmüller, Professor für Palliativmedizin und Chefarzt am Inselspital Bern, erklärt im Interview mit «SRF News», wie es um die Palliativmedizin in der Schweiz steht. Bei der Palliative Care gehe es nicht nur ums Sterben, sondern auch um die Zeit davor. «Es geht darum, die Lebensqualität unheilbar schwerkranker Menschen zu verbessern», sagt Steffen Eychmüller. Nicht nur durch Medikamente, sondern auch durch Strukturen, die Sicherheit geben. Dass die Betroffenen wissen, dass sie bei einer Komplikation zu Hause nicht allein sind. Kann die Schweiz dem Wunsch, zuhause sterben zu dürfen, nachkommen? «Ich würde sagen, Nein», hält der Palliativexperte fest. Einerseits hätten wir nicht genügend Fachkräfte, die solche Leistungen erbringen können, und andererseits mangle es an privaten Netzwerken wie Familien, die in der Lage sind, schwerkranke Menschen zu Hause zu pflegen. «Die sogenannte 95-zu-5-Regel besagt, dass der Patient 95 Prozent des Tages ohne fachliche Betreuung verbringt und nur 5 Prozent durch Fachpersonal betreut wird. Es ist also nicht nur ein Thema für das Gesundheitswesen, sondern auch ein Thema für die Gesellschaft.»
«Es geht nicht nur ums Sterben …». SRF News. 25.10.2024
«Natürlich ist Palliative Care eine Sterbebegleitung»
Anlässlich der internationalen Konferenz zu Palliative Care in Bern sprach Steffen Eychmüller auch im «Tagesgespräch» von SRF. Häufig werde Palliative Care so dargestellt, als sei sie eine Form von Sterbebegleitung, sagte der Journalist und fragte, was das beim Palliativexperten auslöse. Natürlich sei Palliative Care eine Sterbebegleitung, sagt Eychmüller. Nur werde das Wort Sterbebegleitung in der Schweiz gegenwärtig im Zusammenhang mit Suizidbeihilfe verwendet. «Ich glaube, wir machen sehr viel Sterbebegleitung in ganz vielen Bereichen wie der Intensivmedizin oder auch in anderen Abteilungen oder in Spezialitäten.» Palliative Care bedeute, Symptome zu lindern, und nicht mehr das Ziel ins Zentrum zu stellen, die Krankheit aus dem Körper zu verbannen. «Eigentlich ist das eine sehr pragmatische Vorgehensweise.» Und kann das Bedürfnis der Menschen nach Palliative Care heute genug erfüllt werden? Er sei sicher, dass die nicht der Fall sei, sagt Eychmüller. Und zwar aus mehreren Gründen: der eine Punkt sei, dass wir in der Schweiz gar nicht genug Fachpersonen hätten, die diese Disziplin anbieten könnten, und zum anderen fehle es an der Finanzierung. Und: «Wir haben viel zu wenige private Netzwerke, Familien, die in der Lage sind, diese schwerkranken Menschen zu Hause zu betreuen.» Deshalb sei die palliative Betreuung nicht nur ein Thema für das Gesundheitswesen, sondern ein Thema für die Gesellschaft.
«Menschen sterben oft so, wie sie gelebt haben». SRF «Tagesgespräch». 25.10.2024
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«Mit diesem Sarg brechen sie ein Tabu», titelt die «Berner Zeitung». Sie berichtet im Rahmen des Berner Festivals «endlich.menschlich» über ein Kollektiv, welches die Leute mit selbst gezimmerten Särgen dazu ermutigen will, über den Tod zu sprechen. Die Journalistin besucht die Werkstatt der Sargbauer. Gezimmert werden die Särge von einer Gruppe um Andrea Suter und Hannes Hergarten, die sich seit Mitte August in der Gemeinschaftswerkstatt eingemietet hat. «Heitere Sarg» heisst das Projekt – es ist die neuste Initiative aus dem Umfeld des Kulturlokals «Heitere Fahne» in Wabern. Die Särge sollen zwischen 1000 und 2000 Franken kosten. Ob das fertige Produkt genügend Absatz findet, ist für Hergarten und Suter nicht die zentrale Frage. Sie sehen ihren Sarg, welchen sie am Berner Festival zeigen, vielmehr als Vehikel, um ins Gespräch zu kommen – etwa darüber, wie man sterben will, was einem wichtig ist im Leben oder wie man persönlich einen Verlust erlebt hat. «Es geht darum, einen anderen Umgang mit dem Thema zu kultivieren», sagt Suter. Das sei nötig, weil man in der Schweiz viel zu wenig übers Lebensende spreche.
Dieser Ansicht ist auch der Verein «endlich.menschlich», der das Festival in Bern ins Leben gerufen hat. Ein Fest zum Thema Tod? Das verspricht allerdings nicht unbedingt eine vergnügliche Angelegenheit. Ihr sei bewusst, dass manche Leute das Wort Festival in diesem Zusammenhang unangebracht fänden, sagt Claudia Zürcher-Künzi, Mitorganisatorin und Geschäftsleiterin von palliative bern. «Wir waren aber der Meinung, dass man im Wissen um die eigene Endlichkeit das Leben feiern darf.» Auf die Idee, ein ganzes Festival zu organisieren, kam Zürcher-Künzi mit ihrem Verein im Hinblick auf einen internationalen Kongress zu Public Health und Palliative Care, der Ende Oktober in Bern stattfand. Ausgehend vom Thema Lebensende wollte man eine Brücke schlagen zur breiten Bevölkerung. Man startete einen Aufruf, wer sich mit welchen Aktionen an einem möglichen Festival beteiligen würde. Die Resonanz war so gross, dass über hundert Ideen zustande kamen. Auf dem Programm standen etwa ein Scherbenritual auf dem Bremgartenfriedhof, Waldspaziergänge, ein Lichtritual, das zum Klang sämtlicher Kirchenglocken der Stadt Bern eingeläutet wurde, sowie verschiedene Kunstaktionen und Gesprächsrunden.
«Mit diesem Sarg brechen sie ein Tabu». Berner Zeitung. 10.10.2024
«Die Geschichte einer aussergewöhnlichen Geschwisterbeziehung»
Was passiert, wenn die wichtigste Person in deinem Leben stirbt? Diese Frage muss sich Wendy Holdener im Februar 2024 stellen, als ihr Bruder Kevin den Kampf gegen den Krebs verliert. «DOK» von SRF zeichnet ein bewegendes Porträt dieser aussergewöhnlichen Geschwisterbeziehung. Seit ihrer Kindheit teilen die beiden die Leidenschaft für den Skisport und träumen von einer grossen Karriere. Doch Kevins Krebsdiagnose im Alter von 20 Jahren beendet seine eigenen sportlichen Pläne. Stattdessen widmet er sich vollkommen Wendys Erfolg, damit sie sich auf ihr Ziel konzentrieren kann: eine der besten Slalomfahrerinnen der Welt zu werden. Als Ende 2023 klar wird, dass Kevins Krankheit unheilbar ist, beschliesst er, seine Geschichte und die besondere Bindung zu Wendy in einem Film festzuhalten. Dazu stellt er SRF zahlreiche private Videofilme zur Verfügung. Doch noch während den Dreharbeiten verstirbt Kevin 34-jährig. Wendy entscheidet sich dennoch, das Projekt mit SRF zu Ende zu führen – als Hommage an ihren Bruder und den gemeinsamen Weg, den sie gegangen sind.
«Verbunden über den Tod hinaus». SRF-Dok. 24.10.2024
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Im Quartier Riedbach der Stadt Bern wurde im August das erste Kinderhospiz in der Schweiz eröffnet. Es soll schwerstbehinderte Kinder und ihre Angehörigen unterstützen und entlasten. «Schweiz aktuell» hat die neunjährige Xenia in dieser Einrichtung besucht und sieht, dass das Kinderhospiz nicht nur ein Ort zum Sterben ist, sondern vor allem auch zum Leben. Xenia hat einen seltenen Gendefekt und ihre Eltern kümmern sich seit Geburt um die schwerstbehinderte Tochter. Diese Dauerbelastung drückt schwer, und so sind die Eltern froh, dass sie nun Unterstützung eines Hospizes haben. Tage oder wochenweise können Familien mit schwerstkranken Kindern im ehemaligen Bauernhaus wohnen. Die Pflegenden können hier ganz anders auf die Bedürfnisse der kleinen Patienten eingehen als in einem Akutspital: das Personal hat Zeit, den Alltag zu gestalten, und nicht nur die nötigsten pflegerischen und medizinischen Dienste zu erfüllen. So können die Eltern von Xenia endlich einmal eine ganze Nacht durchschlafen. Und kürzlich waren sie zum ersten Mal seit Jahren ein paar Tage alleine in den Ferien. Das Kinderhospiz in Bern ist ein Pionierprojekt für die Schweiz. In Basel und im zürcherischen Fällanden sind ähnliche Häuser geplant.
«Neuartiges Kinderhospiz in Bern». Schweiz aktuell. 11.10.2024
«In einem Pflegeheim geht es zu einem grossen Teil um palliative Fälle»
Für die meisten Bewohnerinnen und Bewohner eines Pflegeheims ist klar, dass ihr Aufenthalt wohl die letzte Station ihres Lebenswegs ist. Wenn ein Mensch krank wird und es keine Aussicht auf Besserung gibt, dann kommt die Palliative Care zum Einsatz. Im Pflegeheim St. Martin im freiburgischen Tafers kümmert sich ein spezielles Team um diese besondere Art von Pflege. Lucia Roth, Verantwortliche Pflegefachfrau im Palliative-Care-Team des Pflegeheims, erklärt im Gespräch mit den «Freiburger Nachrichten», was für sie die Grundsätze im Umgang mit sterbenden Menschen sind. «Palliative Care kann mehrere Jahre dauern», sagt die Pflegefachfrau und stellt klar, dass diese Pflege nicht nur in den letzten zwei, drei Wochen vor dem Tod einer Person stattfindet. Es gehe in einem Pflegeheim zu einem grossen Teil um palliative Fälle. «Ein Pflegeheim ist eine Institution, in die Leute einziehen, um ihren letzten Lebensabschnitt zu verbringen.» Nur ein kleiner Teil erhole sich und könne nach Hause zurückkehren. Und welche Rolle spielt der Tod im Pflegeteam? Dazu sagt Lucia Roth: «Palliative Care bedeutet für mich, dass Sterben zum Leben dazugehört. Und dass ich mich auch mit dem eigenen Tod auseinandersetzen muss.»
Das Pflegeheim St. Martin befindet sich denn auch auf dem Weg zur Zertifizierung in Palliative Care. Das Team lässt sich von Fachpersonen von Voltigo, dem Mobilen Palliative-Care-Team des Kantons Freiburg, weiterbilden.
«Für einen möglichst angenehmen letzten Lebensabschnitt». Freiburger Nachrichten. 31.10.2024
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In der Luzerner Peterskappelle zeigte Palliativ Luzern die Ausstellung «Zuhause sterben». Dazu interviewte die «Luzerner Zeitung» die Präsidentin Elsi Meier. «Was alle umtreibt, ist die Frage: Wie ist eine solch schwierige Zeit zu gestalten? Wie kann man im Rahmen des Möglichen und Machbaren auf Wünsche eingehen? Wie schafft man Raum für Selbstbestimmung?», sagt Elsi Meier. Sich in diese letzte Lebenszeit hineinzubegeben, sei immer eine Ausnahmesituation für Betroffene, Angehörige, Familie und Freunde. «Denn jedes Sterben ist einmalig und bleibt mit Unsicherheiten und Ungewissem verbunden.» Gerade in der heutigen Zeit, in der wir gerne möglichst viel gestalten, festlegen und planen, sei die Herausforderung gross. Wichtig sei deshalb hervorzuheben, dass eine solche Zeit des Abschieds nebst Sorge, Angst und Trauer auch wertvolle, bleibende Momente beinhalten kann. Voraussetzungen fürs Sterben zuhause seien sicher ein tragendes soziales Umfeld, Angehörige, Freunde und Nachbarn, die sich ergänzen und gegenseitig ablösen können und letztlich präsent seien. «Denn das professionelle Team aus Spitex, Hausarztmedizin, Spiritual Care und allenfalls freiwilligen Begleitenden kann nicht permanent vor Ort sein.»
«Jedes Sterben ist einmalig». Luzerner Zeitung. 28.10.2024
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Im Oktober ist der Film «Die Tabubrecherin» von Erich Langjahr und Silvia Haselbeck in die Kinos gekommen, worüber mehrere Medien berichteten. Michèle Bowleys Diagnose war niederschmetternd: Brustkrebs. Ein sehr aggressiver, eine Operation war unumgänglich. Diese verlief gut, aber die nächste Hiobsbotschaft liess nicht lange auf sich warten. Es haben sich Hirnmetastasen gebildet. Die Aussicht auf Heilung: verschwindend gering. Für die Mitfünfzigerin war klar, dass sie sich keiner lebensverlängernden Therapie unterziehen wird. Sie entschied sich ausdrücklich für den palliativen Weg. Das Filmemacher-Paar Erich Langjahr und Silvia Haselbeck hat Michèle Bowley ab 2020 auf ihrem letzten Weg begleitet. Mit der Kamera haben die beiden eindrücklich dokumentiert, wie Michèle Bowley ihrem verfrühten Ende gelassen, ja mit Neugier entgegensieht, wie sie dies in eine Kraftquelle verwandelt, wie sie eben zur «Tabubrecherin» wird. Michèle Bowley war es ein persönliches Anliegen, ihre Geschichte nach aussen zu tragen und und mit dem Akzeptieren ihres Schicksals jenes Tabu zu brechen, das über dem ihrer Ansicht nach viel zu dürftigen gesellschaftlichen Diskurs über Sterben und Tod liegt. Sie war der Überzeugung, dass der Mensch die eigene Endlichkeit anerkennen müsse, um zu leben. «Der Film mit stimmiger musikalischer Gestaltung durch Rico Langjahr, den Sohn des Paares, ist ein bewegendes, intimes und tief berührendes und wunderschönes Filmwerk, in dem die Verantwortlichen die grösstmögliche Unmittelbarkeit zur Thematik suchen, ohne jemals den Bereich der respektvollen Distanz zu verlassen», schreibt die «Aargauer Zeitung» in ihrer Kritik.
«Ich sammle Leben, nicht Jahre». Aargauer Zeitung. 18.10.2024
«Licht im Schatten des Abschieds»
Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt. Diese schmerzhafte Erkenntnis müssen viele Menschen und ihre Angehörigen ertragen, wenn die Grenzen des Möglichen erreicht sind und die Medizin keine Alternativen mehr kennt. Dass trotzdem ein Leben bis ans Ende möglich ist, zeigt eine Reportage des Walliser Medienportals «pomona». Nach einer enormen Aufbauarbeit ist das Hospiz Oberwallis HOPE seit einem halben Jahr in Betrieb. Anstatt die Hoffnung sterben zu lassen, wird sie an diesem Ort neu definiert. Wenn schon keine Hoffnung auf Heilung, dann zumindest Hoffnung auf letzte schöne Erinnerungen und ein friedvolles Ruhefinden. Da ist einerseits die Wohnlichkeit in diesem Haus, andererseits die Menschlichkeit. Und im Vordergrund steht stets, Zeit zu haben. Zeit, um das Leid zu ertragen und sich von Unterstützung und Liebe tragen zu lassen. Angehörige sind nicht mehr in der Rolle der Pflegenden und können einfach Angehörige sein. Die Belastung in dieser Extremsituation des Abschiednehmens nimmt ab. Zeit bleibt, um wahrhaften Zugang zu finden, gute Bilder zu sammeln, dem Schatten des Abschieds möglichst viel Licht abzugewinnen.
«Licht im Schatten des Abschieds». pomoda.ch. 19.10.2024
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Das Sterben kann man nicht üben. Wenn das Leben zu Ende geht, stehen Betroffene und Angehörige vor Herausforderungen. Seit vielen Jahren gibt es in Ob- und Nidwalden Sterbebegleitungen. Vor vier Jahren initiierte das SRK Unterwalden eine palliative Begleitung. Neu hat die Organisation all diese Dienstleistungen zusammengeführt und seit diesem Juni stehen sie tagsüber und nachts zur Verfügung. Die «Luzerner Zeitung» trifft für eine Reportage verschiedene Begleiterinnen. So auch Berta Christen aus Wolfenschiessen, die schon früh in ihrem Leben mit dem Thema Tod konfrontiert wurde und bis heute in der palliativen Begleitung tätig ist. Ihr Einsatz für den Palliativen Begleitdienst und die Sterbebegleitung gibt der 67-Jährigen viel. «Du tust den Menschen etwas Gutes und schenkst ihnen Zeit. Es ist schön, einfach da zu sein und zu sehen, dass sie ihren Frieden finden», sagt sie über den Umgang mit Sterbenden. Manchmal sei es ein bisschen wie ein Konflikt zwischen zwei Welten, der des Sterbenden und der der emotional betroffenen Angehörigen. Die Begleiterin nennt das Beispiel einer Sterbenden, die offensichtlich nur schwer loslassen konnte. «Ich massierte während einer nächtlichen Sitzwache immer wieder streichelnd ihren verkrampften Arm und spürte ihre Entspannung. Dies stellten auch ihre Angehörigen morgens fest. Eine Stunde später konnte die Frau in deren Beisein sterben.»
«Sie sind einfach da, wenn die Fragen und Ängste kommen». Luzerner Zeitung. 12.10.2024
«Es ist so leer zu Hause»
Von Verlust und Neuanfang erzählt eine Reportage zum internationalen Welthospiztag in der Zeitung «Rheintaler». «Es ist so leer zu Hause», sagt eine ältere Frau und beginnt zu erzählen: Wie sie ihren Mann die letzten Jahre in seiner Krankheit zunächst allein zu Hause gepflegt hatte, wie sie an ihre Grenzen kam. Sie berichtet von der Unterstützung durch die Spitex, von Spitalaufenthalten des Mannes und vom Umzug des Mannes ins Heim, wo sie ihn täglich besuchte. Nun sind es schon fast zwei Jahre her, dass ihr Mann dort im Heim starb, in einem Moment, als sie gerade nicht bei ihm war. Sie wollte eigentlich an seinem Bett sitzen und seine Hand halten, wenn er stirbt. Nachbarn und Bekannte möchte die Frau nicht mit ihrer Geschichte belasten. Freundschaften und Hobbys sind in den Jahren der Krankheit des Mannes immer weniger geworden, es war gar keine Zeit mehr dafür da – und auch keine Kraft. Doch in dieser Trauer hat es nun doch eine schöne Begegnung gegeben. Es huscht ein Lächeln über das Gesicht der Frau, als sie sagt: «Oft begegne ich auf dem Friedhof einer Frau, die auch immer allein dort ist. Letzte Woche hat sie mich angesprochen, ob ich Lust auf einen gemeinsamen Kaffee hätte. Nächsten Dienstag werden wir uns treffen. Wer weiss, vielleicht tut uns das beiden gut.»
«Es ist so leer zu Hause». Rheintaler. 20.10.2024