Zürcher Kantonsrat bewilligt 6 Mio. für Kinderhospiz
Das Kinderhospiz wird bis zu acht Kinder und ihre Familien am Standort am Rande von Fällanden beherbergen. (Visualisierung Architektur: APB Architekten AG, Uster)
Portrait
Weitere Infos zum Thema
Links zum Thema
Dokumente zum Thema
Video zum Thema
19. Dezember 2023
Die Stiftung Kinderhospiz Schweiz erhält definitiv 6 Mio. Franken für den Bau des Kinderhospiz Flamingo. Der Zürcher Kantonsrat ist am Montag dem Antrag der Regierung mit 171 Stimmen gefolgt.
Das erste Kinderhospiz im Kanton Zürich erhält 6 Mio. Franken aus dem gemeinnützigen Fonds (früher Lotteriefonds). So hat es der Kantonsrat beschlossen. Das Quorum von 91 Stimmen wurde problemlos erreicht. Gegnerinnen oder Gegner waren nicht auszumachen – für einmal war man sich über alle Parteigrenzen hinweg einig.
Rückzugsort für Kind und die betroffene Familie
In der Schweiz gibt es im Gegensatz zu anderen Ländern noch kein stationäres Kinderhospiz. Die 2009 gegründete Stiftung Kinderhospiz Schweiz hat lange für ihr Projekt gekämpft – vor allem einen geeigneten Standort zu finden, war schwierig. Schliesslich wurde man in Fällanden auf dem Grundstück neben der katholischen Kirche fündig. Kinder und Jugendliche mit lebensbedrohlichen oder unheilbaren Krankheiten sollen im Hospiz aufgenommen werden. Dies wird ihre Angehörigen zeitweilig von der Pflege entlasten. Darüber hinaus sollen die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit haben, ihre letzten Tage würdevoll an einem vertrauten Ort mit der Familie zu verbringen.
Spatenstich bereits erfolgt
Anfang Dezember konnte der Spatenstich für das dreistöckige Gebäude gefeiert werden (siehe auch unseren Bericht vom 6. Dezember). Regierungsrat Ernst Stocker gab sich schon an jenem Anlass optimistisch, dass der Kantonsrat in Kürze die Gelder sprechen würde. Denn die Stiftung Kinderhospiz Schweiz füllt mit ihrem neuen Angebot eine Lücke in der Versorgungskette zwischen Akutspitälern und der Pflege zu Hause. Angesichts der grossen Bedeutung des Hospizes für den Kanton Zürich sei ein Beitrag von 6 Mio. Franken angemessen. Dieser entspricht einem Drittel der gesamten Baukosten von 18 Mio. Franken. Gemäss einer Studie gibt es in der Schweiz rund 5000 Kinder bis 18 Jahre, die unheilbar krank sind und palliative Pflege brauchen.