Tag der pflegenden und betreuenden Angehörigen
Ein Grossteil der Menschen mit Unterstützungsbedarf ist älter als 65 Jahre. Ihr Bedarf liegt zu 70 Prozent bei nicht-pflegerischen Aufgaben: Hilfe im Haushalt, bei Einkäufen und schweren Hausarbeiten sowie bei administrativen Tätigkeiten. Diese Unterstützung wird meist von Angehörigen geleistet. Um sie zu entlasten, braucht es bezahlbare Betreuungsangebote. Doch wie eine Studie der Paul-Schiller-Stiftung darlegt, fehlen schon heute rund 20 Millionen Betreuungsstunden für ältere und kranke Menschen. Ein Blick in die Zukunft zeigt: Der Bedarf wird weiter steigen.
«Gute Betreuung ermöglicht älteren Menschen ihren Alltag selbstbestimmt zu gestalten und am sozialen Leben teilzuhaben.»
Erika Gerber, Präsidentin Entlastungsdienst CH
Die Wirkung guter Betreuung auf die Betroffenen, ihr Umfeld und die gesamte Gesellschaft ist vielfältig. Sie kann dazu beitragen, Kompetenzen zu erhalten und gesundheitliche Probleme auszubremsen oder zu verhindern. Zudem stellt sie eine Entlastung für Angehörige dar und fördert die Vereinbarkeit von Beruf und Betreuungsarbeit.
Es ist klar: Gute Betreuung ist zu einem wichtigen sozialpolitischen Anliegen geworden. Nicht zuletzt, weil die Finanzierung nicht flächendeckend geregelt ist. Im Gegensatz zur Pflege sind die Kosten für Betreuung durch keine Sozialversicherung gedeckt. Wenn die Politik nicht handelt, droht eine Unterversorgung für Menschen, die auf Betreuung angewiesen sind.
«Der Entlastungsdienst Schweiz fordert, dass Betreuung in der Schweiz so finanziert wird, dass sie für alle zugänglich ist.»
Anlässlich des interkantonalen Aktionstages für pflegende und betreuende Angehörige veranstalten der Entlastungsdienst Schweiz und die Paul-Schiller-Stiftung
am Montag, 30. Oktober 2023 eine öffentliche Tagung mit dem Titel «Gute Betreuung – wie sie wirkt, wem sie nützt». Der halbtägige Anlass findet in der Paulus Akademie Zürich statt und richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit, an Betroffene und Fachpersonen.