(IM)MORTELS beginnt mit Greti Aebi, welche von ihrer Enkelin Lila Ribi gefilmt wird. Rüstig für ihr Alter wohnt sie im Erdgeschoss eines Hauses in einem Weiler auf dem Land. In den Stockwerken über ihr lebt der älteste Sohn Claude. Enkelin Lila fragt Greti, wie sie sich den Tod vorstellt und das, was danach komme. Gretis lapidare Antwort lautet: "Da ist nichts.“
Doch für Lila ist der Tod nicht zwingend ein Ende, sondern vor allem ein Mysterium. Sie beginnt zu recherchieren und trifft Menschen, die sich berufshalber mit Sterben und Tod beschäftigen und solche, die es aus einer Berufung tun. Sie besucht den Neurologen Lukas Imbach, zu dessen Aufgaben am Universitätsspital Zürich es gehört, den Moment eines Hirntods protokollarisch festzuhalten. Er versucht seine eigenen Emotionen dabei auszuschalten und ist überzeugt, dass nichts mehr kommt, wenn das Hirn seine Tätigkeit eingestellt hat.
Die Frage zum Tod und dem DanachLila filmt ihre Grossmutter während vieler Jahre und thematisiert dabei auch Schlüsselmomente aus Gretis Leben. Und die beiden sprechen von den Dingen, die Greti Freude bereiten. Von ihrem wunderschönen, grossen Garten, von dem sie sagt, sie könne sich ihn nicht ohne sich selber darin vorstellen. Und von Dingen, mit denen Greti hadert. Dem frühen Tod zweier ihrer Söhne, einer der beiden ist Lilas Vater. Die Frage nach dem Tod und dem Danach führt die Filmemacherin unter anderem zu dem auf Sterbebegleitung spezialisierten Psychologen Erich Dudoit nach Marseille. Im Gespräch mit dem noch jungen und krebskranken Hervé sind sich die beiden einig, dass der Tod ein Übergang ist in eine andere Art des Seins. In ihrer Dokumentation begegnet Lila vielen spannenden Menschen, mit denen sie sich über das Thema Tod austauscht, so auch der jungen Witwe Pauline in Marseille oder der ehemaligen Pferdesportlerin Sandra Boegly. Greti wird mit fortschreitendem Alter gebrechlicher, ist geistig aber nach wie vor fit. Die Abhängigkeit von andern macht ihr zu schaffen. Nach einem Sturz kann sie nicht mehr in ihrem Haus mit dem geliebten Garten bleiben. Sie lebt fortan in einem Heim, wo die Enkelin möglichst viel Zeit mit ihr verbringt – auch mit der Kamera. Greti stirbt in Frieden mit 103 Jahren. Lila darf bis zum Schluss bei ihr sein. Nunmehr ohne direkte Verbindung zu ihrer Grossmutter unternimmt Enkelin Lila einen letzten Versuch, mit dem Jenseits zu kommunizieren …
Feinfühliger und eindrücklicher FilmDer feinfühlige und eindrückliche Film konfrontiert die Zuschauerin mit der Frage, was sie selbst für ein Bild hat von dem, was uns alle nach dem Tod erwartet. Woran glaube ich? Wovor habe ich Angst? Und worauf freue ich mich? Momente für solche Gedanken baut die Filmemacherin vielfach ein – sie tut dies mit wunderschönen Naturbildern, die Zeit lassen, das zuvor Gesehene wirken zu lassen. Die Bilder und Töne von Landschaften, Fauna, Wind und Flora, von schwärmenden Vögeln, dem tosenden Meer, wirbelnden Schneeflocken und den ruhigen Tiefen unter der Wasseroberfläche werden dabei zu Spiegelbildern von Seelenlandschaften.
Vergünstigung für virtuelle VorpremièreZur Vorpremiere des Films, welcher mehrere Auszeichnungen bekommen hat und an den Solothurner Filmtagen gezeigt wurde, sind die Mitglieder von palliativ zh+sh herzlich eingeladen, und zwar am Dienstag, 5. April, 17.40 Uhr im Kino Kosmos (Lagerstrasse 104 in Zürich) sowie virtuell im Umkreis von 30 Kilometern. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es ein Filmgespräch mit Prof. Simon Peng-Keller, Universität Zürich. Dr. Natalie Fritz, Religionswissenschafterin und Journalistin bei kath.ch moderiert. Mitglieder von palliative zh+sh und die Besucher unserer Website pallnetz.ch bekommen die Tickets zur virtueller Veranstaltung zu einem Vorzugspreis (12 statt 15 Franken). Promocode: immortels22
Eine weitere Vorpremiere findet statt in Anwesenheit von Filmemacherin Lila Ribi. Reguläre Vorführungen ab 14. April im Kino Kosmos.
Link zur Anmeldung:
www.the25hour.ch/seance/26011Promocode: immortels22