72 Prozent der Bevölkerung möchte zu Hause sterben. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus: Gegen 40 Prozent der Menschen werden am Lebensende notfallmässig in ein Spital eingeliefert. Mobile Palliative-Care-Teams sorgen dafür, dass Wunsch und Wirklichkeit näher zusammenrücken.Die fünf spezialisierten Teams, die es im Kanton Zürich gibt, haben sich zum Verband spezialisierter Palliative-Care-Leistungserbringer (SPaC) zusammengeschlossen. Sie wollen mit diesem Schritt die flächendeckende Versorgung mit Palliative-Care-Angeboten verbessern, deren Finanzierung sicherstellen und die Qualität ihrer Leistungen hoch halten.
Zu den Mitgliedern von SPaC gehören (in Klammern die Regionen, in der die Teams tätig sind)
- die Onko Plus (Zürcher Unterland, Limmattal, Knonaueramt, Zürichseeufer)
- das Mobile Palliative Care Team Winterthur MPCT (Stadt und Region Winterthur, Weinland)
- die Fachstelle Palliative Care der Spitex (Stadt Zürich)
- das Palliative-Team der GZO (Zürcher Oberland) sowie
- das Team für onkologische Fachpflege und Palliative Care OnPaC (Tösstal).
Damit ergänzt SPaC die Leistungen der lokalen Spitexdienste und arbeitet eng mit ihnen zusammen. Im kantonalen Spitex-Verband nimmt man die Gründung von SPaC wohlwollend zur Kenntnis. «Wir unterstützen die Ziele von SPaC aktiv», sagt Geschäftsleiterin Annemarie Fischer. Die Gemeinden sind nach dem Pflegegesetz für eine bedarfs- und fachgerechte Versorgung der Bevölkerung verantwortlich, auch was die spezialisierte Palliativpflege angeht. Regierungsrat Thomas Heiniger macht im Kreisschreiben vom 24. August auf Versorgungslücken in diesem Bereich aufmerksam und regt an, dass «Gemeinden auch für diese besonderen Situationen einen geeigneten Leistungserbringer beauftragen».
Um die oben genannten Ziele zu erreichen, schliessen Mitglieder von SPaC Leistungsverträge mit Gemeinden, Spitexorganisationen oder Pflegezentren ab. Sie verpflichten sich, die gewünschte Leistung zu erbringen und können diese, bei Kapazitätsengpässen, an ein anderes Mitglied delegieren. Ihre auf Palliative Care spezialisierten Mitarbeiterinnen erbringen die Dienstleistungen aufgrund einer ärztlichen Verordnung und zu einem kostendeckenden Tarif. SPac garantiert im Gegenzug spezialisiertes Fachwissen und sorgt für die notwendige Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden.
Zu den Aufgaben der SPaC gehören die Beratung der Patientinnen und Patienten sowie ihrer Angehörigen. SPaC-Teams verfügen über Medikamente und Techniken, die sonst nur im Spital vorhanden sind. Sie ermöglichen somit den Wunsch vieler Menschen, die letzte Lebensphase zu Hause zu verbringen, im Kreis ihrer Nächsten (siehe Fallbeispiel rechts).