Medienschau Mai 2025

Es sind viele verschiedene Akteurinnen und Akteure, die einem schwer erkrankten Menschen und seinen Angehörigen zur Seite stehen. Umso wichtiger ist es, dass diese sich kennen, miteinander im Kontakt sind und somit rasche und effiziente Hilfe möglich ist. Dies ist das Ziel des Palliative-Care-Netzwerks Wiggertal, welches Mitte Mai aus der Taufe gehoben wurde. «Sich gegenseitig Support leisten, dabei neue Wege gehen und gleichzeitig auf dem vorhandenen Wissen aufbauen – wir haben uns diesem Auftrag angenommen, der von gesellschaftlicher und politischer Seite immer mehr ins Zentrum rückt und letztlich den Patienten und ihren Angehörigen zugutekommt», sagte die Präsidentin von Palliativ Luzern, Helen Meyer-Jenny. Einerseits initiierte der Verein den Aufbau des speziell auf die Bedürfnisse von unheilbar kranken Menschen aufgebauten Spitex-Angebots «Palliativ Plus». Andererseits wurde in Zusammenarbeit mit den regionalen Akteurinnen und Akteuren bezüglich der Vernetzung für all jene ganze Arbeit geleistet, die sich sowohl für die «körperlichen als auch seelischen Belange» der Patientinnen und Patienten und ihres Umfeldes einsetzten.
Nach den Regionen Sursee, Sempachersee, Willisau, Seetal und Entlebuch ist mit dem Netzwerk Wiggertal die letzte Lücke in der Luzerner Landschaft geschlossen worden. Das Netzwerk soll als Nahtstelle zwischen den einzelnen regionalen Institutionen im Palliativ-Bereich den Austausch fördern, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten organisieren und damit eine gemeinsame Haltung zum Wohle der Patienten und Patientinnen fördern und diese gegen aussen tragen. Palliativ Luzern stellt beispielsweise Arbeitsinstrumente zur Verfügung, organisiert zweimal im Jahr Workshops und stellt via ihre Homepage auch eine gemeinsame Plattform zur Verfügung. So sollen die verschiedenen Netzwerke der Luzerner Landschaft miteinander in Kontakt kommen und voneinander profitieren.
«Ein tragendes Netzwerk». Willisauer Bote. 20.5.2025
Auch Spitex RhyCare setzt auf Zusammenarbeit und Ausbildung, damit ältere Menschen länger zu Hause bleiben können. «Wir stehen vor grossen Herausforderungen», sagt Markus Dürrenberger, Geschäftsführer des Vereins Spitex RhyCare. Der Bevölkerungsanteil der über 80-Jährigen werde zwischen 2022 und 2030 um über 50 Prozent wachsen, von 2022 bis 2045 um 140 Prozent. «Die steigende Zahl älterer Menschen, die Hilfe benötigen, kann stationär, also in Alters- und Pflegeheimen, nicht aufgefangen werden, da es dort an Platz fehlt. Deshalb wird der Ausbau der ambulanten Versorgung immer wichtiger», sagt Dürrenberger gemäss einem Artikel der «Schweiz am Wochenende». Zudem wünschen sich viele ältere Menschen, so lange wie möglich in ihrem Zuhause zu bleiben, was auch der Strategie der Landesregierung entspricht.
Um die Herausforderungen meistern zu können, sieht der Spitex-Geschäftsführer nur einen Weg: Zusammenschlüsse und Kooperationen mit anderen Spitex-Organisationen. Als positives Beispiel erwähnt er den Kanton Baselland, wo es nur noch drei Spitex-Organisationen gibt. Zu lösen sind unter anderem Aufgaben wie die 24-Stunden-Pflege und-Betreuung, also einen Nachtdienst, sowie das Spitex-Ambulatorium, in dem medizinische Leistungen erbracht werden, die zu Hause nicht möglich sind. «Solche Aufgaben, aber auch die komplexe Administration und die Ausbildung von Fachkräften, lassen sich besser im Verbund bewältigen», erklärt Dürrenberger. «Mit dem neuen Stützpunkt, der Überarbeitung der Finanzprozesse und der Gründung des Ausbildungsverbundes sei man mittlerweile auf gutem Wege. «Die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen wird zunehmend wichtiger. Es braucht das palliative Netzwerk, um allen Bedürfnissen gerecht werden zu können», sagt Markus Dürrenberger. Der Ausbildungsverbund Pflege und Betreuung Region Altstätten, bei dem die Partnerbetriebe Haus Sonnengarten, Haus Viva und Rhyboot Pflegeausbildungen anbieten, ist ein Beispiel dafür.
«Der Pflegebedarf steigt stark». Schweiz am Wochenende. 24.5.2025
Die Organisation palliative zh+sh lanciert einen Preis für Palliative Care: Alle zwei Jahre wird sie künftig den Palliative Care Award verleihen, der hervorragende Leistungen in den Kantonen Zürich und Schaffhausen würdigt, wie «medinside» berichtet. Wer den ersten Palliative Care Award gewinnt, ist noch nicht bekannt: Die Ehrung findet am 25. Juni 2025 statt. Bekannt aber sind nun die Nominierten: David Blum, Ärztlicher Leiter des Kompetenzzentrums Palliative Care USZ und Stadtspital Zürich. Daniel Burger und Team, Fachverantwortlicher Palliative Care und Palliativseelsorger, Katholische Kirche im Kanton Zürich. Angela Grossmann, Pflegefachfrau und Sozialpädagogin, Supervisorin Organisationsentwicklung. Anna Kristina Konrad, Pflegeexpertin MScN, Alter und Pflege Stadt Winterthur. Beatrice Schäppi, Fachärztin FMH für Anästhesie und spezialisierte Schmerztherapie. Sivan Schipper, Leitender Arzt Innere Medizin und Palliative Care am Spital Uster. Barbara Steiner, ehemals Leitung Fachstelle Palliative Care, Spitex Zürich. Pro Pallium Zürich, Schweizer Palliativstiftung für Kinder und junge Erwachsene. Verein PACE, Ergänzender Begleitdienst Palliative Care.
Das Evaluationskomitee beurteilte die Leistungen anhand der Kriterien Innovation, Relevanz, Modellcharakter, Interprofessionalität und Teamwork, regionale Verankerung und überregionale Ausstrahlung sowie in einer Gesamtwürdigung.
«palliative zh+sh vergibt erstmals Award». Medinside. 26.5.2025
Die Spitex-Organisationen der Region Innerschwyz haben im vergangenen Jahr eine zentrale Fachstelle für die Palliative Care bei der Spitex Region Schwyz eingerichtet. Ziel dieser Fachstelle ist es, die Versorgung von Menschen mit lebenslimitierenden Erkrankungen in der Region zu verbessern. Zusammen mit dem ebenfalls eingeführten Nachtpikettangebot dient die Fachstelle als Anlaufstelle für die Mitarbeitenden aller teilnehmenden Organisationen, bietet Beratung und Unterstützung an und trägt so wesentlich zur Weiterentwicklung der palliativen Versorgungssicherheit im Gebiet Innerschwyz bei. Die Fachstelle koordiniert die Zusammenarbeit zwischen den Spitex-Organisationen Arth-Goldau, Einsiedeln Ybrig Alpthal, Muotathal-Illgau, Schwyz und Sattel-Rothenthurm. Laut einem Bericht von «Schweiz am Wochenende» fördert die Fachstelle auch die Weiterentwicklung der Fachkompetenz der Mitarbeitenden durch Schulungen und Fallbesprechungen und sorgt für die Koordination von komplexen Fällen. Zudem soll sie eine einheitliche Qualität der Palliative-Care-Versorgung in der Region gewährleisten. Auch das Spital Schwyz trägt zur Palliativversorgung in der Region bei. Dort werden Patientinnen und Patienten sowohl stationär als auch ambulant betreut, und es stehen ein mobiles Fachteam sowie eine 24-Stunden-Hotline zur Verfügung.
«Nachtpikett und Fachstelle Palliative Care wurden etabliert». Bote der Urschweiz. 31.5.2025
Ärztin Gaby Fuchs und ihr Team Palliative Care am Spital Zofingen wollen ihre Patientinnen und Patienten dort abholen, wo sie Unterstützung brauchen. Zur Pflege gehört deswegen ein interdisziplinäres Team, von der Physiotherapeutin bis zum Seelsorger, wie sie in der Sendung «Ratgeber» auf Radio SRF 1 erklärt. Palliativpflege umfasse nicht nur die letzten Tage vor dem Tod, sondern den ganzen Weg dorthin, für Menschen, die unheilbar krank sind – und für die Angehörigen. Die Ärztin wünschte sich, viele würden nicht auf den letzten Moment warten, sondern früher Unterstützung einfordern.
Um Hinterbliebene in einer palliativen Situation zu entlasten, macht es Sinn, sich möglichst früh mit dem Älterwerden und Sterben auseinanderzusetzen. Und auch damit, welche Dokumente gebraucht werden, wenn man nicht mehr urteilsfähig ist. Aber die Frage vom Ende schieben viele lieber vor sich her. Auch wenn allen bewusst ist, dass es irgendwann kommt: sei es durch einen Unfall, eine schwere Krankheit oder schlichtweg altersbedingt. Oder weil die Demenz verhindert, seine eigenen Wünsche zu äussern. In jedem Fall macht es Sinn, schon vorher Klartext zu reden über die Gesundheit und das Geld. Und mindestens eine Person ins Vertrauen zu ziehen, die die eigenen Wünsche im Ernstfall umsetzt. Eine Checkliste zu Patientenverfügung, Vorsorge und Testament oder auch Zugangsdaten und Passwörter kann bei der Vorbereitung helfen.
«Palliative Care: Möglichst viel Leben ermöglichen». Ratgeber. Radio SRF 1
Nicht schlecht staunten die Besucherinnen und Besucher des Lausanner Marktes, als sie auf dem Place Saint-Laurent im Stadtzentrum ein Pflegebett entdeckten. Beim Nähertreten erkannte man aber, dass es sich um eine Aktion von palliative vaud handelte mit dem Ziel, die Kurse für «Letzte Hilfe» zur Begleitung einer Person am Lebensende bekannt zu machen und den eigenen Tod zu thematisieren. Während des ganzen Vormittags konnten die Passanten üben, eine Person zu begleiten, als ob sie am Ende ihres Lebens stünde. Wie wählt man die richtigen Worte? Wann sollte man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen? Wie bereitet man sich auf den Abschied vor? Mitglieder der Regionalsektion von palliative.ch waren anwesend, um Antworten zu geben. «Es stimmt, dass es viele Fragen zum Lebensende gibt, die man sich nicht stellt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man wirklich Antworten braucht. Und das ist wohl zu spät», sagte Marktbesucherin Eliane, die von dem Ansatz der Palliative Care ziemlich angetan war. Eine weitere Passantin erzählte, dass sie den Kurs vor einiger Zeit besucht habe, nachdem sie festgestellt hatte, dass ihre alten Eltern Schwierigkeiten hatten, mit ihr über das Thema Tod zu sprechen. «Ich fühlte mich hilflos, also wandte ich mich an palliative vaud. Ich habe viel gelernt, sowohl medizinisch als auch spirituell und rechtlich. Es sind Werkzeuge, die es den Menschen ermöglichen, beruhigter zu gehen, und den Angehörigen hilft es, wenn sie dieses entscheidende Thema ansprechen müssen.»
«Warum ein Spitalbett mitten in Lausanne stand». 24heures. 14.5.2025
Hunderte von Bildern stapeln sich im lichtdurchfluteten Atelier von Lisbeth Meier im obersten Stock eines Mehrfamilienhauses in Dübendorf. Die 83-Jährige hat in den letzten Jahren so viel gemalt und gezeichnet, dass ihre Werke nicht nur ein ganzes Dachstockabteil, sondern auch einen Teil ihres Ateliers füllen. «Ich habe mich gefragt: Was mache ich mit all diesen Bildern?», sagt die Künstlerin aus Benglen. Also entschied sie sich, rund 200 an einer Börse in der Oberen Mühle in Dübendorf zum Verkauf anzubieten. Den Preis können die Käufer selbst bestimmen. Den gesamten Erlös spendet Meier dem im Bau befindlichen Kinderhospiz Flamingo in Fällanden. Meier begründet: «In meinem Alter weiss man nie, was morgen ist. Deshalb will ich mit meinen Bildern etwas Sinnvolles machen. Sonst werden sie nach meinem Tod vernichtet.»
Unterstützt wird sie von Pfarrer Benjamin Wildberger, der Reformierten Kirchgemeinde Dübendorf-Schwerzenbach und der Römisch-katholischen Kirchgemeinde Dübendorf. Meier sagt: «Mir war es wichtig, etwas für die Region zu tun.» Als sie vom geplanten Kinderhospiz erfahren hat, war das für sie das perfekte Projekt. So eine Spendenaktion führt Lisbeth Meier nicht zum ersten Mal durch. Im Jahr 2022 hat sie dieselbe Aktion mit rund 200 Bildern schon einmal gemacht, und zwar für die Stiftung Zürcher Lighthouse, die sich für palliative Pflege einsetzt. Sie sagt: «Diese Aktion hat sich sehr gelohnt. Ich konnte für die Stiftung 25’000 Franken sammeln.»
«Sie spendet Hunderte ihrer Bilder für einen guten Zweck
palliative zh+sh / Bettina Weissenbrunner